Saturday 24 February 2007

Zwischen Piefke und Schluchtenkacker....

Was hat es nur mit dieser äußerst eigenartigen Beziehung zwischen uns Österreichern und unseren mehr oder weniger geliebten Nachbarn, den Deutschen, auf sich? Ist es Hass oder Liebe oder schlicht und ergreifend eine Hassliebe die uns verbindet? Und wo finden die Bayern in diesem Durcheinander ihren Platz?

Es ist wohl kein Geheimnis, dass es seit jeher, warum auch immer, ein etwas angespanntes Verhältnis zwischen den Bewohnern meines Heimatlandes und jenen Deutschlands gibt. Dieses Phänomen findet einerseits möglicherweise aus historischen Ereignissen seine Begründung, steht andererseits jedoch zweifelsohne mit der Tatsache, dass das schöne Österreich nun mal die absolute Lieblingsurlaubsdestination der Deutschen ist, in Verbindung. Jedes Jahr, besonders während der Wintersaison, aber auch während der Sommermonate werden unsere kleinen idyllischen Täler von einer riesigen Welle deutscher Touristen überrollt. Dass von einer großen Anzahl an Urlaubern nicht immer alle wissen, wie man sich halbwegs sittengerecht benimmt, steht wohl ausser Frage. Dass darüber die Einheimischen nicht besonders glücklich sind ebenso. Gerechterweise muss man jedoch bemerken, dass dies mit der Nationalität der Feriengäste nicht das Geringste zu tun hat, machen doch die Holländer, die Engländer und die Russen mindestens genausoviel Radau wie die Urlauber aus Deutschland. Und nur ungern geben wir zu, dass wir sie doch so dringend brauchen, diese Gäste, über die wir uns gleichzeitig stundenlange ärgern können. Factum ist, dass Österreich ein Tourismusland erster Sahne ist und wir jedes Jahr Milliarden an Euros aus dem Fremdenverkehr erwirtschaften. Sei es Mozart oder Maier, der Opernball oder Kitzbühel, das Heubad oder die Kneipp-Kur - wir vermarkten alles, und noch dazu äußerst erfolgreich. Aber das ist eine andere Geschichte ....

Zurück zur deutsch-österreichischen Beziehung! Wie kommt es, dass zwei Völker, die doch eigentlich so vieles verbindet und die so viel gemeinsam haben, zur gleichen Zeit so eine Antipathie für einander empfinden? Sehen wir uns die Sache doch einmal genauer an:
  • Wir sprechen dieselbe Sprache: Deutsch. Zugegeben, es ist nicht wirklich dieselbe Sprache. Spricht ein vorarlberger Urgestein in seinem besten Dialekt versteht man es genausowenig wie wenn ein Kölner anfängt auf original Kölsch zu plaudern - völlig egal ob Deutscher oder Österreicher, alles was man da versteht ist Bahnhof!
  • Die Deutschen sind ein traditionsreiches Volk und die Österreicher noch viel mehr.
  • Beide Länder lieben Sport: die Deutschen Fußball, die Österreicher Schifahren.
  • Die Deutschen lieben Österreich, die Österreicher auch.
  • Wir haben Richard Lugner, die Deutschen Roberto Blanco.
  • Heino nördlich, Hansi Hinterseer südlich der Alpen.
  • Stefan Raab veranstaltet die Wok-WM, Karl Schranz die Schi-WM.
  • In Deutschland steigt die Arbeitslosigkeit? In Österreich auch!
Also, was soll eigentlich der ganze Blödsinn!? Vertragen wir uns doch, liebt einander, helft einander, teilt miteinander euer Brot .....

Wir Österreicher sollten doch einfach mal über die Existenz diverser absolut verblödeter deutscher Talkshows, Richtersendungen und Reality-Shows hinwegsehen, unsere Ohren sich mit Hochdeutsch anfreunden lassen, den Kosenamen "Piefke" für unsere lieben Nachbarn ablegen und endlich mal versuchen so zu sprechen, dass man uns auch versteht.

Im Gegenzug dazu könnten die lieben Deutschen mal ein bisschen Abstand von dem Gerücht nehmen, dass Österreicher sowieso keinem korrekten Deutsch mächtig sind und aufhören uns mit mitleidigen Blicken und einem gleichzeig bedauerndem "Ja, die Ösis" zu strafen. Ja viel mehr noch! Die sollten doch endlich mal zugeben, dass sie es lieben wenn einer/einem reschen ÖsterreicherIn ein "Jo, passt scho!" über die Lippen kommt!

Tja, und was ist jetzt eigentlich mit den Bayern? Mit einer Staatszugehörigkeit zu Deutschland einerseits, und einem absolut unabhängigen, bayrischen Nationalgefühl andererseits. Mit einer undefinierbaren Sprache, die weit entfernt vom Hochdeutsch und dem Österreichisch noch am Ähnlichsten ist. Mit einem Kaiser Franz einerseits und einem gestürzten König Edmund andererseits. Mit der ewigen Streitfrage geplagt "Gehört denn nun Bayern in Wahrheit zu Österreich, oder Österreich doch in Wirklichkeit zu Bayern?". Nein, wenn ich mich auf diese Fragen näher einlasse begebe ich mich noch in Teufels Küche! Also lassen wir die Bayern Bayern sein!

Und was ist die Moral von der Geschicht'? Ob Ösi oder Piefke, das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere. Ich kann dazu nur eines Sagen: "I mog si, die Piefke .... ups...äh... die Deitschn!" :)

Ulli

6 comments:

Ulli said...

Sorry for writing in german again, but this piece is about Germans and Austrians.. .. no way of putting that into English words!!! ;)

Anonymous said...

Ich verstehe nichts so viel, aber es höres sehr gut!/Emelie

Anonymous said...

Dazu sag ich nur:

Zwei deutsche Grenzer gehen Streife an der deutsch-österreichischen Grenze. Plötzlich sehen sie auf der anderen Seite drei österreichische Grenzer, die sich gegenseitig in die Weichteile treten.
"Tut das nicht weh?", fragen die deutschen Grenzer.
"Wieso? Wir haben doch Stahlkappen..."

Anonymous said...

jaja ich sags doch scho immer, die besten san immer nu wir bayern göll ;-)schöne grüße aus der zur zeit recht sonnigen oberpfalz...

Anonymous said...

na kann i net zustimmen. vielleicht host recht wenns mahnst dass wir uns besser verstehn sollten, aber unsren dialekt werden ich (wir) sicher net ablegen.

Anonymous said...

Dachte, ich würde sagen, kommentieren und ordentlich Thema, hast du es selbst? Es ist wirklich genial!.